Fast schon zu viel des Guten :)

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Heute habe ich so eine Laune… das liegt bestimmt an diesem wunderbaren Wetter. Die Sonne scheint soooo schön und es ist warm. Ich fühl mich, als wären das keine Sonnenstrahlen, sondern tausende kleine weiche warme Katzenbabys die mich kuscheln. Manchmal zieht sich der Tag zwischen Arzt, Krankenhaus und Sofa so zäh wie Nutella aus dem Kühlschrank. Heute ging er so fix vorbei, dass ich gar nicht hinterher komme und vor lauter Freude meine Grundfunktionen wie Essen, Trinken und so total vergesse 😀

Ausnahmsweise war es gar nicht schlimm, zur Bestrahlung zu fahren. Normalerweise habe ich da eine Laune wie der Grinch an Weihnachten und könnte alles anpöbeln, was mir nur halbwegs über den Weg läuft. Heute saß ich mit breitem Grinsen im Bus und hab mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Hat mir jemand Psychopharmaka ins Müsli gemischt???

Der Frühling kommt jetzt wirklich und das fühlt sich so gut an. Heute Mittag saß ich auf meinem Riesensofa. Wir haben keinen Tisch und deshalb ist das große Sofa, auf dem 3 Leute bequem schlafen können, zur Not auch 4, der Mittelpunkt aller sozialen Interaktionen innerhalb der Wohnung. Um mich herum mein aktuelles Lego-Technik-Projekt, im TV lief die aller beste Folge von 4 Hochzeiten, die jemals kam und im Whatsappchat mit meinen Mädels haben wir herrlich darüber abgelästert. Dazu diese unverschämt sexy Sonne… war so ein richtiger Glückseeligkeitsmoment, den man am liebsten in Konservendosen packen möchte, damit man ihn irgendwann wieder auspacken und noch mal genießen kann.

Dann hab ich noch zwei Pullis im Sale gekauft auf die ich schon seit Wochen bei H&M spitz bin. Jetzt sind sie reduziert und es gab meine Größe noch! Ich hab bei Schuhen(39) und Kleidern (36) die absoluten Standartgrößen und damit meistens Pech beim Sale. Die zwei Pullis zu finden ist für mich ungefähr so ein Glück, wie wenn noch genau ein Sticker der Nationalelf im Sammelalbum fehlt, man das Duplo aufreißt und da genau dieser eine Spieler rauskommt 😉

Das war jetzt wahrscheinlich das belangloseste, was ich jemals geschrieben habe -sogar belangloser als mein Einkaufszettel, aber ich bin heute total einverstanden mit dem Leben und das muss ja auch mal gesagt werden! 🙂 Hoffentlich ging es euch heute auch so 🙂

Ich koch jetzt gleich noch Gnocchis, denn zu einem Glückstag gehören Kohlenhydrate in Pastaform und dann lach ich mich über Heidi Klum schlapp. #LäuftBeiMir 🙂 🙂

Da liegt was in der Luft

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Haben Sie Krebs?

Haben auch Sie kein Interesse an konventionellen und bewährten Therapiemethoden?

Sind Sie eine geldgebende Kuh, die gerne gemolken wird?

Dann sind Sie bei uns goldrichtig!

Wir haben sie: die neuste der neuesten alternativen Methoden. Vergessen Sie OP’s, anstrengende Chemotherapien oder Bestrahlungssitzungen. Hier kommt DIE Innovation seit Heilsteinen und Klangschalentherapie…

Die Befurzung

Ja, Sie haben richtig gehört! Die Befurzung ist besonders für jene Patienten geeignet, die bereit sind, jede noch so absurde Therapie zu machen, solange sie keine Schmerzen verursacht und die ein gut gefülltes Bankkonto haben. Jahrelang wurde die Befurzung von den Bösewichten der Pharmaindustrie verleugnet, damit diese weiterhin ihre tödlichen Therapien verkaufen können. Vertrauen Sie nicht ihren Ärzten, falls diese Ihnen von der Befurzung abraten. Das sind schlechte, gekaufte Menschen die ihre Kehrwoche immer erst 2 Tage zu spät machen!

Wir haben verschiedene Formen der Befurzung entwickelt, bei der je nach Diagnose unterschiedlich starke Flatulenz eingesetzt wird. Für Krebs im Frühstadion reicht der tägliche Durchschnittspups. Bei schwerwiegenden Fällen kann die Dosierung bis zum Tex-Mex-Chillifurz erhöht werden.

Mögliche Nebenwirkungen sind Ekelgefühle, Übelkeit und Schwund des Bankkontos. Bei Hochdosierten Befurzungen kann es in einzelnen Fällen vorübergehend zu Wahrnehmungsschwierigkeiten kommen.

12 von 10 Patienten bestätigen, dass nach nur 5 Befurzungsterminen sogar die Tumoren verschwunden waren, die sie noch gar nicht hatten!

Hier der Erfahrungsbericht einer erfolgreich befurzten Patientin: „Die Befurzungstherapeuten haben mir 9.302€ abgenommen und ich bin überrascht, wie schnell das ging.“

Na, haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann wenden Sie sich an den Quacksalber Ihres Vertrauens.

Wenn Sie Ihr Geld schon loswerden wollen, wieso dann nicht an uns?

😉

(vielen Dank liebe Sabby für diese wunderbare, inspirierende Idee)

Keine Zeit für so n Mist wie Geduld!

Wir unterbrechen unser Programm für eine dringende Verkehrsmeldung. Zwischen Strahlentherapie und der Inneren 4km Stau vor der Lirac 1. Achtung! Das Stauende befindet sich hinter einer Kurve.

So oder so ähnlich klingt es in meinem Kopf, wenn ich die Tür zur Strahlenabteilung öffne, um die Ecke schaue und das komplette Wartezimmer voll sitzt… Dann heißt das wieder „warten warten und nochmals…. Überraschung: warten“. Eigentlich dauert mein Bestrahlungstermin 15 Minuten. Inklusive umziehen. Eine Viertelstunde täglich. Lässt sich ja eigentlich locker einrichten und diese Viertelstunde entspricht genau dem, was ich maximal (wenn überhaupt) bereit bin, an Zeit für den Krankenhauszirkus zu opfern. Leider bin ich manchmal mit Anfahrt und Warten genau so lange unterwegs, wie bei der Chemo. Bäääh Krankenhausluft stinkt.

Die Krebskenner unter euch kennen garantiert diese Blauen Ratgeber von der Krebshilfe. Das sind so blaue Heftchen zu verschiedenen Themen: Darmkrebs, Brustkrebs, Kinderwunsch und Krebs, Schmerzen bei Krebs,…. Ich bin total für eine neue Ausgabe: „Dekubitus durch Wartezeiten bei Krebs: was tun gegen den wunden Popo“ Ich wette, dass das die aller beliebteste Ausgabe ever wäre!!!

Irgendwann schreits dann „Frau G-Punkt?!“ aus einer der 3 Umkleidekabinen. Da darf ich mich dann mal schön oben rum nackelig machen und tadaaaa… noch mal warten 😀

Der Raum, wo der Linearbeschleuniger (Lirac) drinne steht sieht eher aus wie ein hochmoderner Szeneclub: komplett weiß, steril und mit UV-Licht beleuchtet. Fehlt nur noch beschissene Musik, überteuerte bunte Getränke und Frauen, die sich in enge Kleidchen quetschen um sich einen reichen Typen zu angeln und Typen, die ihrer Hemdkragen hochstellen um reicher zu wirken, als sie eigentlich sind.

Dann lieg ich da, der Lirac tanzt seine immer gleiche Choreographie um mich rum und zack… das wars. Man sieht nichts, hört nichts. Nur meine Haut verrät, dass ich gerade mit Ionenstrahlen beworfen wurde. Die spannt inzwischen und fühlt sich soooo krass warm an. Da seht ihr mal. Keine Brust und immer noch heiß 😀 😀 😀

13 done, 15 to go. Dat wird schon! 😉

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Kann ich bitte ein paar Mittelfinger haben? Meine reichen irgendwie nicht…

Ich hatte heute mein erstes Gespräch mit dem Strahlendoc in der Ambulanz. Das Aufklärungsgespräch war ja im Krankenhaus und da sind andere Ärzte.

So. Sitzt mir da jemand gegenüber, der vielleicht 2 Jahre älter ist als ich. Das macht mir eigentlich nichts aus. Aber das war schon echt der Hammer 😀 Ich bin mir nicht so sicher, ob ich lachen, weinen oder einfach irgendwas zusammenschlagen soll. So ein Boxsack wäre jetzt genau das richtige.

Jedenfalls wurde ich untersucht. Dabei wird auch die Lunge abgeklopft auf dem Rücken. Ich muss euch jetzt was erzählen, damit man das versteht. Menschen haben nervöse Ticks. Manche kauen die Nägel, andere spielen nervös an einer Kette, spielen in ihren Haaren rum usw. Ich bin ein kleiner Nackenkratzer. Tagsüber kann ich mich voll beherrschen aber im Halbschlaf huscht die Hand doch manchmal in den Rücken und kratzt ein bisschen. Gesunder Haut ist das voll egal. Aber seit der Chemo ist meine Haut so furchtbar trocken. Jedenfalls hab ich mich an einer Stelle etwas aufgekratzt. Tut nicht weh und ist auch wirklich nicht schlimm.

Für Doktor Supergenau aber Grund genug, folgende Frage zu stellen: „Kratzen Sie sich absichtlich blutig, weil der Schmerz Ihnen seelische Erleichterung verschafft?“

HALLOOOOO??!! Gehts noch? Ich bin immernoch so entsetzt über diese Frage. Ganz ehrlich. Nein, ich habe kein Borderline und NEIN ich habe keinen Selbstzerstörungstireb- Seit der Chemo bin ich einfach nur heilfroh wenn mal nichts weh tut! Er muss gemerkt haben, dass ich nicht begeistert war von dieser Frage. „Ich meine ja nur, sie sind so jung und das ist so eine außergewöhnliche Situation.“ Ja das mag ja alles sein, aber trotzdem ritze ich mich nicht oder so einen scheiß und ich hätte nie gedacht, dass das jemals jemand vermuten könnte.

Nächste Woche seh ich ihn wieder… und dann werde ich noch einmal ausdrücklich wiederholen, dass ich mich nicht absichtlich verletzte! Der Typ kennt mich definitiv kein Stück…

Jedenfalls fällt mir dazu eins ein: Herr Doktor Supergenau. Kann ja sein, dass du da deiner Sorgfaltspflicht nachkommst. Aber psychologisch hast du es Null drauf! Also überlass Psychoanalysen bitte denen, die es gelernt haben und kümmere du dich um dein Strahlengebiet. Ich hoffe meine Mitpatienten und mich, dass du das besser kannst

Wehe, wenn sie losgelassen!

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Ich hab mich schon ewig nicht mehr gemeldet… das liegt glaub auch daran, dass ich gerade sehr damit beschäftigt war, mich aus einem kleinem Therapieloch rauszuschaufeln. Was gibt’s denn so neues….

Also die Bestrahlung hat begonnen. 50gy („Grey“) krieg ich wohl verpasst. Aaaaaah! 50 Shades of Grey 😀 Hahaha es fällt mir jetzt beim schreiben erst auf. Herrlich- zack, da wär schon das Thema für den nächsten Eintrag. Da will ich etwas mehr über den Strahlentango erzählen….

Diese Woche war so vollgestopft mit Ereignissen. Am Mittwoch hatte ich Geburtstag 🙂 Wieder ein Jahr geschenkt bekommen. Eigentlich wollte ich an dem Tag irgendeinen total dankbaren und lebensbejahenden Text schreiben… aber ich habe getippt und gelöscht, getippt und gelöscht -ich fühl mich gerade einfach nicht so. Die Therapie ist so stumpfsinnig und stupide und ich hab mich einfach total bocklos gefühlt. Täglich grüßt das Krankenhaus…. und das nervt! Und dann fühl ich mich schlecht weil es mich nervt obwohl ich schon viel beschissenere Zeiten hatte und so viele andere noch 1000 beschissenere Zeiten gerade erleben aber ja, was will man machen, die Psyche ist halt ein bockiges Miststück. Dann macht nichts aber auch Garnichts so richtig Spaß. Richtig unspaßig ist es aber auch nicht. Wie so eine lauwarme, fade Suppe schmeckt das Leben dann: nicht lecker, aber auch nicht so scheiße, dass man das Ding in den Gulli kippt.

Tja und nachdem es Mittwoch und Donnerstag dann wirklich unglaublich wundervolle Geschenke gab (obwohl ich meine Aussage: „ich will keine Geschenke, ich habe alles.“, mehr als ernst gemeint habe!) und leckeres Essen und lieben Besuch wurde Donnerstag Mittag spontan das erste Bier geköpft und ab da gab es kein Halten mehr:

Nachdem ich mit dusseliger Birne die Bestrahlung hinter mich gebracht habe und die Pizzabrötchen im Ofen waren hab ich mich kurzerhand in mein rosa Glitzerschmetterlingsoutfit geworfen und hab seit 8 Monaten mal wieder so richtig gefeiert! Ich hab an dem Abend Kräfte mobilisiert, von denen wirklich keiner Gedacht hätte, dass ich sie noch habe. Ich hab so viel getrunken, getanzt und gelacht wie nur irgendwie ging und um 2.30 konnten die anderen endgültig nicht mehr und haben mich heimgeschleppt. Es war ein so unglaublich toller Abend!

Jetzt denkt bestimmt jeder, die muss am Freitag aber einen furchtbaren Kater gehabt haben… 😀 Das ist das aller beste: nach 7 Stunden komatösem Suffschlaf bin ich aufgewacht und mir war weder schlecht noch hatte ich Kopfweh- dafür eine ordentliche Muskelverhärtung im Oberschenken (aber dann hatte ich schon einen Grund, mir den ganzen Tag die Beine massieren zu lassen 😉 ).

Naja seit Samstag hab ich jetzt ne leichte Erkältung. Aber das war es sooooo wert! Die Chemo ist ja vorbei, dann gibt es da keine Probleme und es freut einen schon fast, mal was total normales zu haben wo man keine verschreibungspflichtiges Medikamente braucht. Es ist auch wirklich nicht schlimm. Ob der Husten von der Bestrahlung oder davon kommt, lässt sich sowieso nicht sagen.

Die Psyche hat den Ausflug raus aus dem Krebsalltag sooooo sehr gebraucht! Jetzt sieht alles wieder viel schöner aus und ich sags euch: ich könnte den ganzen lieben langen Tag nur essen!!!! Das werte ich mal als gutes Zeichen und schaufel alles mögliche in mich hinein und lächle dabei Heidi Klum in ihr Modelgesicht. Tja, eigentlich fällt mir dazu nur eins ein -und ich weiß, dass sich da draußen jetzt jemand aufregt, wenn er das liest 😀 ( ist doch nur Spaß ❤ )

#YOLO!

Happy Weltkrebstag euch allen

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Nicht, weil heute die erste Bestrahlung ist. Und nein, auch nicht, weil ich in genau 7 Tagen Purzeltag habe (Yeah, wieder ein Jahr geschafft 😉 ). Heute, am 4.2., ist

Weltkrebstag

Richtige Fiertagsstimmung kommt da natürlich nicht auf. Aber darum geht es auch gar nicht. Dieser Tag soll vor allem eines: Aufmerksamkeit erregen. Aufmerksamkeit für Früherkennung, die Verbesserung der Therapie und für die Forschung. Das ist verdammt wichtig und deshalb haben wir uns etwas besonderes überlegt. Wir? Nein, ich rede nicht neuerdings im pluralis majestatis von mir selbst. Wir 27 Menschen, die Krebs haben oder hatten und darüber Bloggen, haben das hier für euch und uns gemacht:

//www.thinglink.com/card/617737840096182273

„Gemeinsam sind wir stark!!!!“

Ja, Gemeinsam… die Menschen, die ihr hier seht, hätten sich wohl nie kennengelernt ohne den gemeinen Untermieter. Aber diese Krankheit verbindet. Wie sagt man so schön? Wir sitzen alle im selben Boot.Generell kämpft keiner alleine gegen den Krebs. Klar bin ich diejenige die zum Beispiel zur Chemo geht, die Infusion bekommt und die Nebenwirkungen körperlich aushält. Aber die psychische Belastung trägt kein Patient alleine: ob es die Angst ist, das Kind zu verlieren, oder die Mama. Die Angst, die Partnerin oder den Ehemann hergeben zu müssen. Oder eine Freundin, die inzwischen ein Teil der Familie ist. Krebs ist nicht einfach ein Tumor, Krebs betrifft das ganze Umfeld. Jeder alleine würde umkippen, aber je dichter man beisammen steht, umso mehr Halt kann man sich geben. Das ist wie mit einem Baum: steht er alleine auf einer Wiese, zerbricht er wenn der Sturm kommt. Aber einen ganzen Wald kann man nicht so einfach erschüttern.

Jeder auf diesem Foto kämpft an seiner eigenen Front und jeder berichtet auf seine ganz eigene Art darüber. Aber egal, wie der Blog aussieht, wie die genaue Diagnose lautet oder in welchem Stadium die Therapie ist: es geh immer auch darum, Menschen in ähnlichen Situationen einen kleinen Rettungsring zu zuwerfen und zu sagen „Komm, geh nicht unter. Du bist nicht alleine.“

Besucht doch einfach mal die Seiten der anderen? Einige kennt ihr bestimmt schon. Jede einzelne Geschichte lohnt sich, gehört zu werden 🙂

Gemeinsam sind wir stark. Das sollten wir vor allem am Weltkrebstag nicht vergessen. Eigentlich haben wir alle nur ein Ziel: den Krebs zu bekämpfen. Und egal, ob du jetzt Bloger bist, Betroffener, Angehöriger oder ob du hier einfach mitliest, um die Geschichte weiter zu verfolgen -wenn der nächste Kampf ansteht und du in den Ring steigst, dann stehen wir alle hinter dir und singen für dich

When you walk through a storm,
Hold your head up high,
And don’t be afraid of the dark.
At the end of a storm,
There’s a golden sky,
And a sweet silver song of a lark.

Walk on through the wind,
Walk on through the rain,
Though your dreams be tossed and blown…

Walk On! Walk On! With hope in your heart,
And you’ll never walk alone…

von Maxi für GlatziMaxi

Meine Beste Freundin knipst gerne mit Einwegkameras. Ich mag das auch. Man sieht die Bilder nicht sofort und kann nichts löschen. Die Fotos macht man irgendwie viel gelassener und man vergisst, wie man auf welchem Bild geschaut hat. Wenn die Bilder dann kommen, dann ist das wie Geschenke auspacken. Geschenke, die man sich für die Zukunft macht und die einen noch mal ganz kurz in die Momente zurückholen, in denen man die Fotos gemacht hat.

Heute kam so ein Geschenk an. Viele Fotos von besonderen Momenten, auf vielen bin auch ich. Fotos voller Leben. Fotos von Zeiten, als wir alle noch nichts über Krebs, Tumorformeln und Chemos wussten. Als wir noch nicht wussten, dass da irgendwas in mir gewachsen war. Ein kleiner Gruß vom alten Leben.

Das sind so richtige Anti-Krebs-Bilder: Haare, Dekoltee, keine Augenringe, gesund, lebendig, unbeschwert…. Damals war es mir höchstens davon schlecht, dass ich mal zu viel getrunken hatte. Und nicht dieses ständige dumme Krebsgekotze.

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Die Fotos sind vom November 2013. Eigentlich erst 14 Monate her. Mir kommt es vor, als wäre das alles gerade so unendlich weit weg von mir… Klar wachsen die Haare nach. Und auch die Brust wird man irgendwann wieder dranpappen. Aber für mich wirken die Fotos so unbeschwert und zumindest jetzt kann ich nicht glauben, dass das mal wieder so wird. Das Vertrauen in den eigenen Körper hab ich irgendwo zwischen dem OP-Saal und dem Chemosessel verloren. Vielleicht wird das irgendwann besser und die Krebserinnerungen werden blasser. Ganz bestimmt sogar. Aber jetzt bin ich noch mittendrin in der Sache und da erkenn ich mich auf diesen Fotos gar nicht wieder. Ich versuche, den Zeiten früher nicht hinterherzutrauern und das zu akzeptieren, wie es jetzt ist. Das Beste draus machen! -> Das tun wir meiner Meinung nach ALLE, die mich bei der Challenge unterstützen.

Je öfter ich die Fotos sehe, umso mehr mischt sich da aber ganz laut auch noch ein ganz anderes Gefühl dazu: Vorfreude. Ich kann es kaum erwarten, bis diese Zeiten endlich wieder anfangen. Feiern, Leben, Laufen… einfach wieder „jung“ sein. Und DAS ist echte Motivation. Gerade steck ich in so nem Loch und trotze rum. Wie ein kleines Kind, dass sich im Supermarkt auf den Boden wirft. „Ich will nicht zur Bestrahlung und mit dem scheiß TAM fang ich erst gar nicht an!! Und wo bitte sind meine Gummibärchen!!!!!!!“

Heute kam ein Stückchen Kraft und Motivation aus der Vergangenheit und genau das habe ich auch gebraucht. Ich kämpfe FÜR DAS LEBEN, nicht gegen den Tod. Für MEIN Leben. Verlier dein Ziel nicht aus den Augen Maxi! Verlier es blos nicht aus den Augen!

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