Sommer, Sonne, Leben

Schaut mal nach draußen, wie schön die Sonne scheint und wie warm es ist. Herrlich, nicht? Dieser wunderbare Sommereinbruch kommt aber nicht daher, dass Petrus gute Laune hat. Nein, ich war im Urlaub und habe euch eine große Portion kanarisches Wetter mitgebracht. Nur den dummen Wind vom Atlantik rüber, den habe ich dort gelassen 😉

12 Tage Fuerteventura. Es war herrlich und es war sehr sehr nötig. Ich hab mir die Insel irgendwie anders vorgestellt 😀 Da landet man (übrigens HASSE ich es, zu fliegen), steigt aus dem Flieger, rechnet mit einem herrlichen Inselparadies und…. befindet sich in einer Landschaft die irgendwo zwischen alttestamentarische Steppe und Gazastreifen einzuordnen ist. Kein Baum auf der ganzen Insel. Nur Wüste. Alles, was dort wächst, ist bewässert. Und da Süßwasser dort arschteuer ist, wächst dort auch sehr sehr wenig. So beschissen das Festland meiner Meinung nach aussieht, umso schöner sind die Strände. Das Wasser ist türkis und der Sand weiß. An solchen Orten sollte man Chemo kriegen. Es wär zwar immer noch Chemo, aber immerhin. Außerdem gibt es dort totaaaal süße Tiere. Wilde Streifenhörchen!!!!! Soooo süß. Und wilde Ziegen 🙂 Das beste war, dass wir wilde Delfine gesehen haben. Das war so toll und ich werde es bestimmt nie vergessen.

Leider hat einen der Alltag verdammt fix wieder. Wir hatten All Inclusive. Das bedeutet 3 mal täglich Buffet. Zwischendurch gabs Kekse und Chips und ordentlich Sangria. Ich hab ungesund und sehr sehr viel gegessen. Daheim auf die Waage gehüpft und tadaaa….. leichte Panik. Jetzt denkt bestimmt jeder, dass ich ordentlich Gewicht angesetzt hätte. Nein, das Gegenteil. Trotz der Fresserei 1 Kilo weniger. Kann ja schon mal sein nach so einer Therapie, dass man nichts ansetzt. Aber trotz Hormontherapie und so abzunehmen macht mich unruhig. Da läuft bei mir nämlich folgender Film ab: Vor einem Jahr ungefähr bekam ich die Diagnose. Eine Woche vor berühmt berüchtigtem Frauenarztbesuch, hab ich meine Mama gefragt, ob ich vielleicht einen Bandwurm haben könnte, weil ich esse esse esse und abnehme. Jetzt passiert das gleiche in grün. Bestimmt ist da gar nichts. Mein Körper läuft eben noch nicht normal, aber ich hab jetzt umso mehr Angst vor der Nachsorge (auch Krebssucherei) genannt am 14. und 15.7.

Die Zeit bis dahin hab ich gut gefüllt mit schönen und tollen Sachen und das ist glaube ich auch ganz wichtig. Am Wohnende besuche ich meine herzallerliebste Krebsschwetser Jules und ihren Herzensbrecher auf 4 Pfoten Bossi. ❤ Ich freu mich total drauf!!!!

Hier noch ein paar Urlaubsbilder 🙂 Machts gut ❤

“It’s okay I got lost on the way But I’m a supergirl And supergirls don’t cry”

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Irgendwie geht es immer weiter.

Ich weiß, manchmal, da denkt man, es gibt kein Morgen mehr, dass die Sonne nie wieder aufgeht. Manchmal, da geht es einem so schlecht und beschissen und man hängt so tief in der Dunkelheit der Verzweiflung, dass man denkt, dass das niemals aufhören wird. Ich sage immer „Jeder Tag geht vorbei. Jeder Tag hat nur 24 Stunden.“ Das sagt sich so leicht. Ich weiß selber, dass man trotzdem jeden Tag erleben muss und dass 24 Stunden manchmal so lang und schwer sind, dass man nach 2 Stunden schon genug hat und man die restlichen 22 Stunden am liebsten in den Mülleimer kippen möchte. Dann ist das Leben zäh wie Kaugummi in der Sonne und klebt an uns.

Irgendwie gehts es immer weiter. Ich bin vorsichtig geworden in den letzten 11 Monaten mit den Worten „Ich kann nicht mehr.“ Gesagt hab ich es ganz selten, gedacht hab ich es oft. Wenn ich mal wieder eine Nacht lang geweint habe vor Schmerzen. Oder wenn ich mal wieder so vernarrt war in die Kloschüssel, dass ich nicht aufhören konnte sie zu umarmen. Oder an dem Tag, als wir einen Hocker fürs Bad kaufen mussten, weil ich anders nicht mehr in der Lage war, mich zu waschen. Aber ich konnte das alles überstehen. Ich wollte nur einfach nicht mehr. An solchen Tagen dachte ich auch, dass es keine Sonne mehr geben wird. Aber man macht weiter. Weil man muss. Und weil man nicht einfach aufhören kann. Man muss weiter. 24 Stunden lang. Jeden Tag. Wir sind erwachsen. Jeder von uns trägt seinen Rucksack und deshalb kann keiner den Rucksack des anderen tragen. Natürlich hilft man sich, aber ganz abgeben kann keiner seine Last. Und man schafft es. Irgendwann kommt dann ein Tag, da wird es noch schlimmer, aber man schafft auch das. Wie oft denkt man, dass man jetzt nicht mehr kann? Und wenn man das im Nachhinein betrachtet, dann kam man doch irgendwie klar. Es geht eben immer irgendwie weiter. Je länger man seinen Rucksack trägt, umso mehr Muskeln bekommt man, um noch mehr Gewicht tragen zu können.

Vielleicht denkt ihr gerade auch, dass ihr nicht mehr könnt. Und vielleicht seht ihr kein morgen mehr. Aber ich verspreche euch, jeder Tag geht vorbei. Und irgendwann noch einer und dann noch einer und noch einer… und dann sieht die Welt vielleicht schon anders aus. Es geht weiter. Irgendwann kommen die Muskeln und ihr könnt euren Rucksack besser tragen. Wir machen weiter. Weil wir groß sind, weil wir müssen und weil wir können. Weil es sich lohnt. Trotz aller Last lohnt es sich zu leben. Wir können nicht einfach aussteigen. Wir wollen nicht einfach aussteigen.  Wir können nur versuchen, den Weg, den wir vor uns haben, in der Zuversicht zu gehen, dass es irgendwie weiter geht, dass jeder Tag nur 24 Stunden hat.

Ich sage nicht, dass am Ende alles gut wird. Ich kann nicht versprechen, dass alles gut wird. Aber ich kann euch versprechen, dass es immer irgendwie weiter gehen wird. Jedes Päckchen, dass unseren Rucksack schwerer macht, bereitet uns darauf vor, noch mehr tragen zu können. Jeder Tag hat nur 24 Stunden. Und irgendwann, da kommt der Tag, der für uns weniger als 24 Stunden hat. Bis dahin werden wir noch viel erleben dürfen und müssen. Und wir werden es (er)tragen. Vielleicht sind wir in den Momenten, in denen wir uns am schwächsten fühlen am stärksten, weil wir am meisten tragen, ich weiß es nicht. Eins weiß ich: wir leben nur einmal. Und wenn man es richtig macht, dann ist einmal auch genug, trotz der kleinen und der großen Lasten. Denn eins ist sicher: der Tag hat 24 Stunden, die Nacht hat nur 12. Und nach jeder Nacht geht die Sonne wieder auf. Versprochen.

Schön euch kennenzulernen

Heute war kein so toller Tag. Und was macht eine Maxi, wenn der Tag nicht so toll war (außer Alkohol trinken)? Ich schreibe. Ich hab heute aber nicht wirklich Bock über die großen und kleinen Sorgen des Krebsalltags zu schreiben und deshalb komm ich heut endlich mal einer Nominierung nach 🙂

Ich wurde für den „liebster Award“ nominiert und das schon zum zweiten mal. Zuerst wurde ich von der lieben Spring schon im März nominiert. Damals hab ich mich mega gefreut, aber irgendwie war da bei mir so viel los, dass das unter ging. Spring von Springpeatfingersofharvest schreibt auf ihrem Blog sehr bewegend darüber, wie sie und ihr Partner sich allen Widrigkeiten entgegen stellen und ihren sehnlichen Kinderwunsch erfüllen möchten. Eine sehr emotionale Geschichte, die es auf jeden Fall wert ist, gelesen zu werden.

Heute wurde ich zum zweiten mal nominiert. Von der allerliebsten Babs. Babs beschäftigt auf ihrem Blog BabsBlogsberg auch das elende Thema Krebs. Babs schlägt sich so unendlich tapfer im Kampf gegen den unerwünschten Untermieter, der sich leider schon weiter in ihrem Körper ausgebreitet hat. Ich lese immer gerne von ihr. Auch deshalb, weil ich von ihren Posts oft Appetit bekomme 🙂

Die Idee, euch mal etwas persönlicheres über mich zu erzählen, finde ich gut. Ich teile hier meine Gedanken und meine Therapie mit euch und wenn schon die meisten von euch für mich leider unbekannte Gesichter bleiben werden, so solltet ihr wenigstens etwas mehr von mir erfahren.

Also, los gehts.

Hier sind die Regeln:

1. Dem Blogger, der einen nominiert hat danken und ihn verlinken

2. mindestens einen Liebster-Award in deinem Post unterbringen

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3. die elf gestellten Fragen beantworten

4. sich 11 neue Fragen ausdenken, die dir am Herzen liegen

5. neue Blogger dafür nominieren, die weniger als 300 Follower haben.

1.turnschuh oder highheel?

Definitiv Turnschuh. Ich finde hohe Schuhe sehr schön und früher habe ich gerne welche getragen, vor allem beim feiern. Inzwischen habe ich lieber eine schöne Zeit als dass ich hohe Schuhe trage. Ich bin leider zu unbegabt im Stelzenlaufen, dass sich beides vereinbaren könnte. large

2. womit kann man dir immer eine freude bereiten?

Ich bin vom Grundprinzip simpel gestrickt und dadurch auch sehr simpel zu bespaßen. Sei es ein lustiges oder dummes oder dummlustiges Youtubevideo, Eis, Sekt, Bacon oder kleine süße Häschen…. mich aufzumuntern ist sehr einfach. Diese Eigenschaft kam meinen Lieben im letzten Jahr sehr zu gute -> wenn die Maxi eine Schnute zieht packt man sie ins Auto, fährt in den nächsten Zoofachmarkt mit Nagerabteilung und zack, schon lacht sie wieder. Und falls das aus körperlichen Gründen mal nicht möglich ist, dann muntert mich dieses Video immer auf. Ich wünsche uns allen, dass wir genau so unbeschwert sein können wie dieser kleine Vogel 🙂

3. camping oder ferienwohnung?

Noch schlimmer – all inclusive. Urlaub ist für mich Urlaub und das bedeutet auch, dass ich mir alles an den Popo beziehungsweise Pool tragen lasse.

Dark Holiday ©2011 Nick Presniakov  805-705-8278

4. hast du einen lieblingsfilm?

Mir gefallen viele Filme. Großer Fan bin ich von James Bond und Harry Potter. Inception mag ich gerne, Disneyfilme sind einfach klasse. Aber mein absoluter Lieblingsfilm ist und bleibt (Achtung oberpeinlich 😀 )….. Titanic. Ich kann Leonardo di Caprio nicht oft genug beim ertrinken zu sehen. titanic_c_1023579

5. wie sieht ein tag aus, der für dich perfekt ist?

Ein Tag ohne Schmerzen.

6. welche marotte hast du?

Ich bin ein Schrankmessi. Oberflächlich ist die Wohnung immer tip top aufgeräumt. Aber wer die Tür zu meinem Kleiderschrank öffnet, der öffnet das dunkle Kapitel meiner Seele und findet sich nicht in Narnia wieder, dafür aber in einem heillosen Durcheinander. Ich räume ihn immer wieder in einer 3 Stunden dauernden Sortierorgie auf, kann die Ordnung aber nicht halten. Naja, jeder braucht ein Hobby…. selbst wenn es exzessives Schrankaufräumen ist.

7. was isst du am liebsten?

Gilt Nahrung als Antwort? 😀 Spaß bei Seite. Ich koche und backe leidenschaftlich gerne und könnte mich deshalb stundenlang über Essen unterhalten. Ich liebe gute Zutaten und das Gefühl, sich selbst etwas so gutes zu tun. Abends noch in die Küche zu stehen nach einem langen Tag war für mich nie Stress sondern die 45 Minuten des Tages, an denen ich den Alltag hinter mir lasse. Essen ist Lebensqualität. Und damit meine ich gutes Essen aus vernünftigen Zutaten. Ich habe schon vor meiner Diagnose lange Clean Eating gemacht. Das bedeutet, dass man alles selber kocht. Ich hasse es, wenn die Zutatenliste von Produkten aus mehr Zahlen als Buchstaben besteht. Sowas möchte ich nicht essen. Viel Gemüse, Obst…. ich lieeeebe CousCous und Quinoa. Wie gesagt, ich liebe Essen und deshalb war es für mich sehr sehr schwer, als ich durch die Chemo den Geschmackssinn verloren habe und meine Mundschleimhaut das sinkende Schiff verliess. Mein Leben ist zu kurz für schlechtes Essen. Was ich als letztes gekocht habe: geröstete Süßkartoffelspalten mit Kichererbsen-Rucola-Salat, Pinienkernen und Hüttenkäsekräuterdip. mmmmmmmhh

8. welches buch sollte man deiner meinung nach unbedingt lesen?

„Chantall, tu ma die Omma winken“ von Kai Twilfer. Selten habe ich soooo gelacht 🙂

9. welcher typ bist du? der frühe vogel fängt den wurm oder die zweite maus bekommt den käse?

Ich bin der Typ Hummeln im Arsch. Ich kann nicht lange schlafen weil ich immer das Gefühl habe, den Tag zu verpassen.

10. welche drei orte sollte, deiner meinung nach, jeder mal gesehen haben?

Erstens das Haribowerk in Bonn. Da hinzugehen steht ganz oben auf meiner Löffelliste (bei Gummibärchen hört mein Ernährungsbewusstsein auf ). Den Bodensee. Dort ist es einfach wunderschön (unser schwäbisches Meer 🙂 ). Das Kloster Kirchberg im Zollernalbkreis. Dort oben ist es so still und ruhig und man sieht weit über die Alp, direkt auf den Zollern. Da kann man alle Sorgen vergessen wenn der Wind durch die Blätter rauscht auf der Bank hinter der Klosterkapelle neben dem Friedhof.

11. hast du die fragen gerne beantwortet?

Sehr ❤

Und nun die 11 Fragen der lieben Spring

1. Dein Lieblingsautor/Lieblingsbuch?

Siehe oben 🙂

2. Bist du zufrieden mit deinem Vornamen? (Sollte er ausgefallener sein? Moderner? Bodenständiger?)

Früher als ich klein war, da fand ich meinen Namen ganz furchtbar. Mein voller Vorname lautet Maximiliane. So heißt keiner und wenn man als Kind etwas hat oder ist was sonst keiner hat oder ist, dann endet das meistens in Hänselei. Inzwischen find ich es ganz cool 🙂 Ich habe auch noch einen sehr seltenen Nachnamen und es gibt keinen Menschen auf der ganzen Welt, der so heißt, wie ich. Das finde ich irgendwie schön.

3. Dein Lieblingssong

Ich habe keinen Lieblingssong, ich habe viele Songs passend zu meiner Stimmung. Muss ich in die Klinik oder so, dann läuft bei mir meistens Rage against the Machine oder System of a Down oder wenn es ganz hart kommt K.I.Z. oder Rammstein. Ich hatte während der Chemo auch diese eine ganz komische Phase, in der ich nur noch schwarze und graue Kleidung gekauft und getragen habe. Ein  ganz besonderes Lied für mich ist Island in the Sun von Weezer (definitiv ruhiger 😉 ). Einmal in meinem Leben Hawaii sehen. Das ist ein großes Ziel von mir. Dieses Lied spiegelt die Sehnsucht an diesen Ort ganz arg wieder finde ich und ich höre es oft, wenn ich gerne wo anders wäre. Urlaub fürs Gehirn 🙂all-inclusive-waikiki-hawaii-vacation-package

4. Dein Platz von dem aus du für deinen Blog schreibst? Gerne mit Bild

Mein wunderschönes Sofa. Ich habe hier schon einmal von meinem Riesensofa geschrieben. In der Wohnung gibt es keinen Esstisch, nur dieses große Sofa, das der Dreh- und Angelpunkt unseres sozialen Lebens innerhalb der 4 Wände darstellt.

5. Dein liebster Film?

Siehe oben 🙂

6. Deine liebste Eissorte?

Meine liebste Eissorte: alles außer Schlumpfeis (ihr wisst schon, dieses blaue Kaugummizeugs… bääääääh). Pistazie finde ich toll, Schoko auch und Erdbeere und Walnuss und Zitrone und ….ach… Eis ist einfach ein Stück gefrorener Himmel.funny-little-girl-eating-ice-cream-angry

7. Welche fiktive Figur wärst du am liebsten? (Figuren aus Comics, Büchern, Filmen)

Das ist schwer. Ich glaube, ich würde gerne in Hogwarts zur Schule gehen. Von Stress hab ich aber irgendwie genug erstmal. Deshalb will ich keines dieser drei Problemkinder Harry, Hermine oder Ron sein, sondern einfach einer der Schüler im schwarzen Umhang der durch die Gänge huscht. Natürlich wär ich gern in Griffindor. Ich würde Butterbier trinken und Quidditch spielen und ganz viel rumzaubern. Ich hätte einen Zauberstab und eine Katze und es gäbe ganz viele tolle Zaubertränke, die einen gesund machen 🙂

8. Was machst du beruflich?

Alle gehen arbeiten nur ich nicht 😉 Ich bin Studentin, wegen der ganzen Sache aber noch beurlaubt bis Oktober. Gerade bin ich also hauptberuflich toll 😀

9. Wenn du auswandern würdest, was wäre dein Ziel und warum würde es dich gerade dort hinziehen?

Ich würde niemals das deutsche Gesundheitswesen hinter mir lassen. Niemals nimmer mehr.

10. Bist du Minimalist oder Sammler? Welchen Wohnstil bevorzugst du?

Ich bin ein minimaoistischer Sammler. Ich mag es nicht, wenn alles vollgestellt ist. Duftkerzen kann man aber zum Beispiel nicht genug haben und das sieht auch sehr schön aus, wenn die abends alle leuchten 🙂 Generell mag ich Duftsachen. Das wurde im letzten Jahr noch viel schlimmer. Ich dachte immer, ich würde nach Chemo stinken und deshalb habe ich mich und die Wohnung in eine so große Duftwolke gehüllt, dass wir Geruchstechnisch einem Douglasladen Konkurrenz machen konnten.

11. Ein Bild das dich berührt? (Emotionen in dir weckt, egal welcher Art – Foto, Gemälde, Zeichnung oder Ähnliches)

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Das Meer ist für mich gleichzeitig das Symbol für Endlichkeit und Unendlichkeit. Geht die Sonne unter oder auf? Dieses Bild hat etwas von Aufbruch und was ich daran am schönsten finde: dass die Personen darauf nicht alleine sind sondern jemanden haben, der sie ins unbekannte begleitet. Was für eine tröstende Vorstellung…

Fliegende Elefanten

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Manchmal ist da einfach nur Stille.

Jetzt sind es schon zwei Tage. Vor zwei Tagen hat sich Luise auf ihre letzte Reise von dieser Welt in eine andere gemacht. Es ist immer noch so unwirklich und für manche Dinge wird es niemals die richtigen Worte geben. Es wird niemals Worte dafür geben, wie sehr du geliebt wirst, wie sehr du vermisst wirst, wie unendlich tief deine Spuren sind, Klopsi. Es wird niemals Worte dafür geben, den Schmerz deiner Lieben zu beschreiben und es wird niemals Worte geben, um die Leere, die du hinterlässt, zu füllen.

Wir haben uns persönlich nie getroffen. Jules und ich, wir wollten dich doch bald besuchen. Bald… Und jetzt geht das nicht mehr. Es wurmt mich unendlich, dass das nicht geklappt hat. Es wurmt mich, dass man solche Sachen nicht sofort macht. Was ist schon „später“? Die Zukunft ist so unendlich unberechenbar…. „2015 sieht scheiße aus auf dem Grabstein.“ Nur einer von vielen Sätzen von dir, der mir für immer im Kopf bleiben wird. Unser Treffen ist nicht aufgehoben. Wir verschieben es auf einen anderen Ort und da lassen wir dann so richtig die Sau raus!

Luise, wie kann Stille nur so laut sein? Deine Stille ist wie ein Schrei der so laut ist, dass er fast schon weh tut. Es gibt keine Worte, es gibt nur unendliche laute Stille. Mein tiefes Mitgefühl gilt all denen, die diese Stille ertragen müssen.  Du bist einfach nur bewundernswert. Du bist lustig und ungezwungen. Du hast die Dinge gesehen wie sie waren und sie so akzeptiert, wie sie sind. Und Luise, du bist einfach nur cool.

Eine Freundin von mir hat einen ihr alles geliebten Menschen verloren und hat das neulich so beschrieben: derjenige der geht, der nimmt ein Puzzleteil aus deinem Herzen mit sich und solange man lebt, bekommt man es nicht wieder. Es gibt keine Worte, die dieses leere Stück füllen können. Wo keine Worte sind, da ist es einfach nur still. Und wenn es so still ist, dann kann man nur noch eines sagen: