Willkommen im Heim für Schwererziehbare

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Einen schönen 1. Advent wünsche ich allen 😉

Sonntag Morgen, laaaange ausschlafen, kein Wecker der klingelt, in der Küche wartet schon der Kaffee und frische Brötchen… herrlich!

Ja und jetzt zurück in die Realität: Sonntag um 4.00 in der Früh. Ich liege nichts ahnend im Bett und dann gehts los. Ivy (diese dumme…) sitzt neben meinem Bett und fängt an, so richtig mit Schmackes Schlagzeug zu spielen. „Ich bin jetzt da und du schläfst nicht mehr!“ Brüllt sie mir unverfroren mitten ins Gesicht. „Was zur Hölle will die bitte von mir?“, ist alles, was ich so früh denken kann. Ich wanke in die Küche, erstmal was trinken. Aber da steht Ivy neben mir und kippt irgendwas ins Wasser, damit das richtig eklig schmeckt. Okeee… ab aufs Sofa. Aber so einfach ist das gar nicht mehr: Ivy lässt sich gerne rumtragen (und wie bereits bekannt ist, ist sie nicht gerade von der zierlichen Sorte). Die 5 Meter von der Küche zum Sofa sind auf einmal viel zu weit.

Da bleibt mir nur noch eine Option: aufs Sofa verkriechen, Decke über den Kopf und hoffen, dass Ivy mich nicht noch mehr nervt. Jap… mehr habe ich heute auch nicht gemacht bis jetzt und mehr wird auch nicht mehr passieren. Naja, der Tag geht auch vorbei und auch das trotzigste Kind hat sich irgendwann mal ausgetobt, sogar Ivy.

Hat jemand die Nummer von der Supernanny? Ivy gehört dringend auf die stille Treppe!

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Guten Abend. Na, wie war der Tag? Meiner war ganz gut. Wie mein Date war?

Love and other drugs- Nebenwirkungen inklusive

Also erst mal zur Optik (die spielt halt immer eine Rolle). Ivy ist ganz hell. Aber Ivy ist… naja 😀 fett 😀

Wirklich, Ivy sprengt den Rahmen. Ich bin so erschrocken, als ich diesen Riesenbeutel voller Chemo sah. Ich musste so lachen und hab die Onkoschwester gefragt, ob sie es nicht langsam übertreibe? Dann hat sie auch nur gelacht und gesagt, dass ich schon nicht platzen würde. Und tattaaa, sie hatte recht. Ich bin bis jetzt nicht geplatzt 😀

Zurück zu Ivy. Den ersten Schock über ihre ungeahnten körperlichen Ausmaße habe ich ziemlich schnell überwunden. So oberflächlich will man dann halt doch nicht sein. Das heute war ja auch erst ein anfängliches, höfliches Kennenlernen. Wie sich das mit uns entwickelt, kann ich noch nicht sagen. Ein paar Vorurteile habe ich schon, muss ich zugeben. Ich hab gehört, dass Ivy so auf die Blase gehen kann. Ich bekomm da auch n Mittelchen zum Schutz. Aber das macht mir Angst. Das ist nämlich mein persönlich „schwächstes“ Organ. So 5 bis 10 Blasenentzündungen im Jahr sind bei mir schon mal drin. Wenn ich es bis Sonntag schaffe, brauche ich keine Angst mehr zu haben: da fange ich eh mit Antibiotika an. Das bedeutet: 4 Tage viel viel Trinken (haha, als ob das klappt), Füße warmhalten und das Beste hoffen. Drückt mir die Daumen. Meine Toleranz gegenüber Blasenleiden liegt bei -10. Falls ihr euch jetzt fragt, ob die größte Sorge einer Krebspatientin wirklich ihre Blase sein kann: Ja! 😀 Anscheinend schon. Ich versuche jetzt gaaaanz arg positiv zu denken. Wird schon schief gehen.

Also Ivy, reg mal bitte Herrn Krebs n bisschen auf und geh mir nicht auf die Blase! Kann man eine Chemo auch bei Weight Watchers anmelden? Und wie um alles in der Welt bringe ich es ihr möglichst schonend bei, dass sie zu dick ist? Das ist doch ungesund 😀

Und dann kam Ivy

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Guten Morgen liebe Sorgen. Naaa, alles Roger in Kambodscha?

Morgen starte ich in die Vor-vor-letzte Chemokampfrunde. Auf ein Neues!

Taxol ist over und jetzt kommt Cyclophosphamid. Cyclo…was? Jap, furchtbarer Name. Wie wäre es, wenn wir mal so frei sind und das ganze einfach anders nennen? Schließlich kann ich mir das in meiner chemovernebelung ganz sicher sowieso nicht merken. Was wäre denn ein guter Name für eine Chemo? Poison Ivy? Jap, Ivy klingt gut. Ich habe ja schon mal drüber geschrieben, dass vieles einfach netter ist, wenn man ihm einen Namen gibt. Klar, manche Dinge sind und bleiben scheiße. Man kann die Steuerprüfung ruhig Babykätzchenkuschelabend nennen -das ganze ist dann aber trotzdem eher eine Darmspiegelung als ein Arm voller kleiner Kätzchen. Egal, nennen wir das jetzt einfach mal Ivy.

Morgen haben wir unser erstes Date. Ein blind Date. Das ist schon eine ziemlich spannende Sache. Ich hatte noch nie ein blind Date. Ob Ivy weiß oder rot ist, wie lange unser Date dauern wird, wie ich Ivy so finde,…. all das muss ich auf mich zukommen lassen. Dabei bin ich doch soooo ungeduldig. Bei der Partnervermittlung hieß es schon, dass Ivy etwas anstrengend sei, sich das aber durchaus lohnen würde.

Naja egal. Es wird schon irgendwie werden. Ich habe ja nicht vor, ewig bei Ivy zu bleiben. 6 Wochen werd ich es schon aushalten. Hauptsache, Herr Krebs mag sie nicht. Ehrlich gesagt treffe ich mich nur mit Ivy, um ihm mal so richtig eins auszuwischen. Anscheinend bin ich noch nicht ganz über den Idioten hinweg. Tja, Trotzreaktion würde ich das nennen. Aber dieser Kerl bringt mich einfach zum ausrasten! Da ist mir jedes Mittel recht, um ihn endlich aus meinem Leben zu kriegen.

Morgen geht der Rosenkrieg also in Verlängerung. Wir führen ja immer noch diese dumme Diskussion, wer das Bleiberecht in meinem Körper hat. Aber ich habe alle Gesetze auf meiner Seite. Zieh dich warm an, Krebsarsch. Ivy wird es hoffentlich so richtig krachen lassen! 😉

Komatrinken in der Chemoambulanz

geht-aufs-hausWas haben Chemopatienten und Alkoholiker gemeinsam?

-Sie reden immer übers Trinken 😉

Klappt es bei dir auch nicht mit dem Trinken? Das, was ein Alki zu viel trinkt, trinkt ein Chemomensch zu wenig (also Mengenmäßig gesehen). Die Masse an Giftsubstanzen, die dem Körper zugeführt werden, ist wohl ähnlich. Chemonebel ist ja irgendwie auch ein Rausch 😉 Pünktlich zum Wochenende ist das doch eigentlich auch mal ein passendes Thema. Meine neue Stammkneipe: die  Chemoambulanz. Was dort so toll ist?

Nicht lang schnacken -Port anpacken. Trinken bis der Arzt kommt.

In meiner Stammkneipe gibt es total freundliches Personal. Man trifft dort immer wieder die selben Menschen und die sind mir total ähnlich. Da führt man die besten Gespräche -über Haarpflegetips und so. Ein Stammplätzchen habe ich natürlich auch. Generell bin ich in letzter Zeit so oft dort, dass ich gerne eine Zehnerkarte beantragen würde. Beim 10. Stempel muss dann irgendwas tolles passieren. Vielleicht kleine Kätzchen in der Chemoambulanz? Das würde sich bestimmt total positiv auf die Psyche der Patienten auswirken! Und mein Portkater würde sich nicht mehr so einsam fühlen. Wäre da nur nicht diese dumme spießige Spaßverderber-Hygienevorschrift….

Was natürlich das ultimative Sahnehäubchen ist: die Getränke gehen aufs Haus!! Wo bitte findet man sowas denn noch? Und ich muss es nicht mal trinken. Das ganze wird mir direkt in die Vene reingepumpt. Ich find das klasse. Dann hab ich den Mund immer schön zum Quatschen frei und zwei Hände zum heftig Gestikulieren. 😉

Das einzige, was ich für meinen Geschmack vielleicht ändern würde, ist das Interieur. Ein bisschen Farbe auf den Wänden und etwas weniger Krankenhausflair wären schon gar nicht schlecht. Vielleicht sollte ich da mal so eine Überraschungshandwerkersendung hinschicken…. Kennt ihr die? Die die dann in ein paar Stunden alles umbauen und man dann möglichst überzeugend so tun muss, als würde man sich freuen, dass das eigene zu Hause mal so richtig auf den Kopf gestellt wurde und als ob einem diese schreckliche quitschefroschgrüne Wand gefällt. Das würde dann aber vielleicht doch Ärger geben, wenn die Infussionsständer usw. nicht in das Raumkonzept passen würden und drum auf einmal nicht mehr da wären. Naja, die kleine Stammkneipe muss ja auch keine perfekt gestylte Szenebar sein. Da fühlt man sich oft ja auch gar nicht so wohl. Und wer weiß, was passieren würde, wenn die dort auf ein mal einen Türsteher hätten? „Du hasch Haare? Kommsch du ned rein, Lan.“

Aktuell stehen noch 3 Chemos aus-Endspurt würde ich mal sagen. Und falls doch noch etwas dazu kommt:

Schreiben Sies auf meinen Deckel, Frau Schwester! 😉

Drama, Baby, Drama!

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Taxol. Liebes, dein letztes Shooting war leider nicht wirklich der Hammer. Dein Ausdruck beim Krankenhausshooting war viel zu leblos. Die letzten Wochen hast du immer weniger mit deiner Leistung überzeugt. Ich habe heute leider kein Foto für dich.

Essen und Trinken sind ja aus der Mode: die moderne junge Frau von heute ernährt sich über ihren Chemoport. Einfach alle paar Tage nachtanken, feste Nahrung weitestgehend meiden und schon steht den Smokey-Eyes à la „Kurz vor Nierenversagen“ nichts mehr im Weg- und das ganz ohne Schminke!

Neben den Essgewohnheiten einer Magersüchtigen habe ich noch etwas für mich entdeckt die letzten Tage: das Hand-Fuß-Syndrom (es heißt wirklich so 😀 ). Das kriegt man nur von Chemo und macht total lustige Dinge. Bei mir handelt es sich eher um ein Fuß-Fuß-Syndrom, die Hände sind soweit ok: ich gehe auf Wolken! Ok, es sind weniger Wolken sonder eher mehrere Zentimeter große Blasen. Darauf läuft es sich zwar nicht wirklich himmlisch, aber wenn ich so auf den Zehenspitzen dahertrapple, dann sieht das schon verdammt nach Catwalk aus.

Mein anorexisches Verhalten, die Smokey Eyes und mein Gang ergeben was? Richtiiiig Taxol hat mich zum Topmodel gemacht. Dieser ultimative Modeltrainer nimmt als Bezahlung am liebsten eine ordentliche Portion Kraft. Naja, jetzt habe ich es ja gesehen und ich muss sagen, dieses Modelbusiness ist gar nichts für mich. Immer irgendwo zwischen lebendig und tot, keine Kraft für irgendwas, ich renne von „Casting zu Casting“ in verschiedenen Arztpraxen und anstrengend ist es allemal. Außerdem finde ich Heidi Klum nicht wirklich sympathisch und für unsympathische Kollegen ist das Leben doch zu Schade 😉

Da werde ich doch lieber Ingenieurin. Ich habe noch 6 Wochen Kündigungsfrist im Modelchemobusiness. Danach arbeite ich dann daran, meine Statik von Grund auf wieder aufzubauen 🙂

Muuuuh

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Sonntag Morgen, der Kopf dröhnt, Halsweh, Durst, Gliederschmerzen…. Nein, ich habe nicht zu viel getrunken 😀

Es ist der dritte Zyklus des Medikaments und das bedeutet, dass die Suppe die volle Wirkung entfaltet. Eigentlich dachte ich, gestern sei der Hochpunkt erreicht gewesen. Aber über Nacht hat der Herr Krebs doch noch eine Schippe drauf gelegt.

Egal- ich lebe noch, das wollte ich euch wissen lassen. Und das ist die Hauptsache! Der Mensch WILL leben. Früher dachte ich auch „Bevor ich das und das mache, sterbe ich lieber.“ Inzwischen denke ich, dass das sehr einfach gesagt ist. Denn 1. stirbt man nicht einfach. An diesen Punkt muss man erst einmal kommen. Und 2. hängen wir so sehr am Leben, dass wir, wenn es bedroht wird, es nicht einfach so gehen lassen wollen. Und wer kann beurteilen, was lebenswert ist und was nicht? Der einfachste Weg ist eben meistens nicht der beste und auch nicht der, der sich lohnt….

Sobald es besser wird und ich wieder (einigermaßen) klar im Kopf bin, dann gibt es hier wieder viele lustige Abenteuergeschichten. Es wird schon wieder -schließlich geht ja jeder Tag vorbei, auch dieser 🙂

Da geht die Luzi ab

Kurzes Update, bevor der Sandmann mich wieder ruft:

Mittwoch war meine ultimative Bye-Bye-Taxol-jetzt-sind-wir-geschiedene-Leute-Party. Yeah! Wenn ich eins ja nicht mag, dann, wenn jemand so harmlos rüberkommt und dir dann den Dolch von hinten in den Rücken rammt. Den sprichwörtlichen Dolchstoß gab es in Form von ordentlichen, anhaltenden Magenproblemen. Aber hey, mir auf den Magen zu schlagen haben schon mehrere probiert 😉

Meine Trennungsparty ging dem entsprechend auch ordentlich ab. Ausnahmsweise war ich sogar die erste bei der Chemo und konnte mir somit den ultimativen Erste-Reihe-Platz sichern. Mittendrin statt nur dabei!

Dazu gabs Muffins (für die anderen, mein Bauch spielt gerade ja bekanntlich Oberpubertätszicke. Aber Geben ist ja mindestens genau so schön wie Nehmen 😉 ), lots of fun und viel viel Gelächter. Selten so viel bei einer Chemo gelacht!

Und achja, Poledance am Infusionsständer gab es auch. Glaubt ihr nicht? Haha- es gibt Beweisfotos 😀

Ihr kennt ja das Motto: niemals aufhören, über sich selbst zu lachen! Und gegen ein wenig gesittete Erotik ist ja nichts einzuwenden, oder?Tanztherapie mal anders 😀

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Aber ähm

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Oh mein Gott ich bin total aufgeregt! Wieso? Mein Blog hat es unter die „Blogs of the Day“ aller WordPress Blogs in Deutschland geschafft. Platz 16 😉 Ich bin stolz wie Bolle!

Ich habe sogar Blogs wie den über reife Erotik (??) oder den mit Bildern von Frauen in Strumpfhosen hinter mir gelassen 😀 (ohne Witz). Was mich aber total entsetzt: die extreme rechte Szene in Thüringen hat es tatsächlich vor meinen Blog geschafft. Naja… Idioten gibt es halt wie Sand am Meer. Da läuft bestimmt auch die eine oder andere Glatze rum 😀

Vielleicht sollte mich das ganze jetzt etwas unter Druck setzten, etwas an meinem Stil zu arbeiten (vielleicht liest ja ein Deutschlehrer mit 😮 ). Aber eigentlich ist das Leben zu kurz für Rechtschreibung und Grammatik! Ich sags euch gleich: ich habe nicht vor, hier irgendwas zu verändern! Das fällt unter „Bestandsschutz“. Auf Smileys verzichte ich ganz sicher nicht und wenn ich „Fick dich Krebs“ schreiben will, dann tu ich das auch. Solange im Internet Platz für Rechtsextreme Vollpfosten ist, ist so ein bisschen Fäkalsprache ja wohl noch drinne 😉

Das was ich hier so schreibe lese ich mir tatsächlich immer wieder selbst durch. Und da ist mir etwas aufgefallen:

Glatzimaxis Lieblingswörter – sowas aber auch!

Mein Blog kommt ohne die folgenden 3 Wörter einfach nicht aus:

  1. Unangefochtener Platz 1: so -SO ein toller Tag, SO etwas Dummes, SO SO SO 😀 Es macht halt alles so viel bedeutender, wenn man vor jedes Adjektiv ein SO schreibt. Ist echt so! 😉
  2. Aber -Ich könnte jeden Satz mit Aber anfangen. Oft mach ich das auch und dann lösche ich 50% beim Probelesen wieder raus.
  3. Sowas -Eigentlich gibts das Wort gar nicht. Fällt wohl unter die Kategorie Umgangssprache. Es wird mir immer schön rot angekringelt. Aber ich mag rote Kringel und ich mag das Wort, also stört mich das kein bisschen.

Solltet ihr hier jemals einen Artikel sehen, in dem es um ganz fragwürdige Propaganda geht oder Frauen in Strumpfhosen und keines dieser Wörter ist darin zu finden, dann hat wohl irgendjemand meinen Blog geknackt.

Kurzes Krebsupdate (deshalb sind wir ja eigentlich hier): Heute ist Tag -1. Morgen ist also wieder Halligallichemodrogenparty. Das ganze organisatorische Drumrum (Taxi, Termin bestätigen, Wiegen, Blutabnahme,…) hab ich, wie sich das für eine artige Patientin gehört, schon brav erledigt. Jetzt chille ich hier rum, während die Handwerker das Bad auseinander nehmen. Hoffentlich dauert das nicht mehr so lang- das Kortison schreit ganz laut „Hunger!“ und ohne Wasser kocht sich schlecht ;). Leider bekommen wir nur einen neuen Boiler. Mein Wunsch, man könne ja noch einen Whirlpool einbauen, wurde leider mit einem Lächeln ignoriert. Gemeinheit! Zahlt das nicht die Kasse? 🙂

Jetzt verspreche ich noch etwas. Falls es irgendjemandem so langweilig sein sollte, dass er meine SO’s zählen will (was hoffentlich nie passiert): wer mir genau die richtige Anzahl verrät, dem schicke ich höchst persönlich eine Strähne von meinem wallenden Haupthaar 😀

(Ich verlange ja nicht viel von euch. Aber wer bis jetzt gelesen hat, der tut mir bitte noch einen riesigen Gefallen. Wer von euch Facebook hat, der drückt für die liebe und wunderhübsche Patricia auf „Gefällt mir“. Sie würde so gerne gewinnen und es wäre mir wirklich wichtig, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Patricia kämpft seit 2010 gegen den Krebs und hat in letzter Zeit leider viele schlechte Nachrichten bekommen. Gemeinsam können wir es wirklich schaffen, dass sie diesen Tag erleben darf. Jede Stimme zählt! Also bitte: liken und am besten auch noch teilen. Dieser Herzenswunsch MUSS in Erfüllung gehen. Wenn wir es schaffen, dann dürft ihr auch abstimmen, was für eine abgefahrene Aktion ich machen soll.https://www.lindt-diva.de/profil/bewerber/577 )

Bitte lächeln!

Wie Glatzimaxi ihr lächeln wieder fand – Mein Tag bei Nana-Recover your Smile e.V.

Kennt ihr diese ganz alte schwarzweiße Fernsehsendung the Munsters? Wenn nicht, dann schaut sie euch mal an 🙂 Da sieht man mal, wie wenig Spezialeffekte guter Humor braucht. Die Munsters sind eine Familie von Monstern (Frankensteins Monster, Vampire, Werwölfe) und sie wohnen in einem absolut gruseligen Haus. Sie sind total anders. Aber die Munsters, die denken immer von sich selbst, sie seien die amerikanische Durchschnittsfamilie und die anderen alle unglaublich gruselig. Was ist schon normal? Ist „normal“ für uns das, wie wir selber sind, oder das, was der Großteil der Menschen macht?

Und wer will schon normal sein? Naja- früher war mir das auch eher egal. Normal bin ich sowieso nicht, das habt ihr vielleicht schon gemerkt. Aber wenn man sich positiv von der Masse absetzt, beziehungsweise das selber entscheidet, dann ist das was ganz anderes. Dann entscheidet man sich bewusst dafür, normal selbst zu definieren. Wenn man Krebs hat, dann wird man aber ganz unfreiwillig „abnormal“. Und man kann sich höchstens verkleiden (so fühle ich mich, wenn ich meine Prothese und eine Perücke trage) um vom Munster zum Normalo zu werden. Die Mastektomie und der Haarverlust haben mich als Krebspatient gekennzeichnet. Wenn einem die Krankheit das alles nimmt, dann kann ich auf die Frage, wer schon normal sein wolle, nur mit einem ganz lauten „ICH“ antworten. Einfach mal wieder dazugehören, nicht nur optisch. „Ich kann heute nicht mit euch feiern gehen.“ „Wasen?Hmm… ne, wegen der Ansteckung nicht.““Schwimmbad? Nach der Chemo gerne wieder.““Du, ich Packs heute nicht, treffen wir uns ein anderes mal? Ich bin unendlich müde.“ Ich gönn das volle Freizeitprogramm jedem aus tiefstem Herzen. Aber ich würde da gerne wieder mithalten können. Es ist eben etwas anderes, ob ich mir freiwillig eine Glatze rasiere um meine Persönlichkeit zu unterstreichen, oder ob mir die Haare ausfallen, weil ich eine Chemotherapie brauche, um zu überleben.

Gestern war für mich ein so wichtiger und schöner Tag. Ich war normal! Allein schon die Tatsache, andere Frauen zu treffen, die die gleichen Probleme wie ich haben, das war so schön. Wir haben über so vieles geredet, gelacht und geweint (das gehört auch dazu und das hat auch seine Berechtigung). Obwohl wir 5 unterschiedlichste Frauen mit unterschiedlichen Krebsarten waren, waren wir uns sofort so nah. Denn die Krankheit und das, was sie mit uns macht -das verbindet. Es war so herrlich: du kannst mit der Glatze rumlaufen und keiner glotzt. Weil das dort eben nichts außergewöhnliches war. Und auch das Team… jeder war mit der Materie vertraut und endlich mal keiner, der einen wie ein Schwerbehinderter behandelt, wenn er von der Diagnose erfährt. „Ja, ich habe Krebs. Aber nein, ich bin jetzt nicht Schwerhörig, unfähig, etwas zu tragen oder schlecht gelaunt.“ Obwohl die Krankheit präsent war und wir alle nicht dort gewesen wären, wenn wir gesund wären, so habe ich doch meine Lage einen Mittag lang vergessen.

Wisst ihr, wie unglaublich schön das ist? Einen Mittag lang nicht das Krebsmädchen zu sein? Sondern einfach mal wieder Maxi. Die Maxi die laut und viel lacht, die Maxi mit den verrücktesten Ideen. Nicht die Krebspatientin, sondern die Studentin, die Tochter, die Freundin. Der Mensch. Ich fühle mich mir selbst wieder so viel näher. Gestern habe ich gemerkt, wie wenig ich mich in manchen Dingen trotz allem verändert habe. Und dabei das tolle Make-up, die tollen Fotos…. sich wieder SCHÖN fühlen. In den Spiegel schauen und sich nicht wieder erkennen. Aber nicht, weil die Haare weg sind, sondern weil ich mich schön finde. Der Krebs hat mich nicht aus dem Spiegel angeschaut. Da waren keine Augenringe, volle Wimpern und Augenbrauen. Wir sahen alle so unendlich gesund aus. Endlich sahen wir mal wieder so lebendig aus, wie unsere Gedanken sind. Dass dabei noch wunderschöne Fotos entstanden, ist das Tüpfelchen auf dem i. Wir werden uns immer an diesen einen Tag während der Therapie erinnern. Dieser eine Tag, an dem alles einfach ein ganzes Stück besser war. Normaler 😉

Wie das alles begann, was der Verein ist, das könnt ihr gerne hier nachlesen (es gibt auch eine Facebookgruppe 😉 )

http://www.recoveryoursmile.org

Falls ihr euch überlegt, einmal wieder zu spenden: das ganze ist für die Teilnehmer kostenlos. Der Verein finanziert sich über Spenden. Leute, ihr tut damit DIREKT Krebspatienten etwas gutes. Ihr schenkt damit jemandem einen wunderschönen Nachmittag, eine aufbauende Erinnerung . Das hört sich doch gut an, oder? 😉 Ich weiß gar nicht, wie ich dafür danken soll. Es ist unglaublich, dass es Menschen gibt, die einem etwas so positives schenken. Das rührt mich unglaublich. Da fehlen sogar mir einmal die Worte 🙂

Heute Morgen bin ich mit breitem Grinsen aufgestanden und habe im Spiegel nicht das gesehen, was fehlt, sondern das, was da ist. Ich sags euch 😀 Wenn der Tag kommt, an dem ich nur noch eine einzige Wimper habe, dann wird auch die noch getuscht! 😉 Denn ich bin immer noch eine Frau und ich habe gestern wieder gesehen, dass mein Körper es verdient hat, dass ich ihn wertschätze. Dann wird der Krebs immer unsichtbarer.

Jetzt reden die Leute über den Krebs. Irgendwann werden sie wieder über das reden, was ich eigentlich normal finde, wie bei den Munsters. Aber hey, das ist mir inzwischen egal. Sollen die Leute doch schauen. Das tun sie sowieso, ob mit oder ohne Glatze. Heute zerstört nichts und niemand meine happy hippo Honigkuchenpferdlaune -nicht einmal der kaputte Wasserboiler. Jaja die Alltagsprobleme; es ist eben alles anders und irgendwie auch doch nicht 😉